Unsere Solarstrom-Anlagen

Foto: G. Köhler
Anlage Meiriacker-Schulhaus (Foto: G. Köhler)

Mit dem Ziel, erneuerbare Energien zu fördern, wurden in Binningen bisher vier bzw. fünf Fotovoltaikanlagen aus dem Engagement der Ökogemeinde gebaut:

5,4 kW-Peak (1992 bis 2013), ehem. Standort Aula Spiegelfeld, 2013 abgebaut; Die Ökogemeinde zügelte die Anlage aufs Dach der Turnhalle Margarethen im Dorf, wo sie erneuert weiter betrieben und der Strom von der Gemeinde vergütet wird

10 kW-Peak (1995 bis 2023), ehem. Standort Schulhaus Spiegelfeld, 2023 abgebaut; Der Kanton BL baut auf dem sanierten Dach eine PV-Anlage zum Eigenverbrauch
11.5 kW-Peak (2004), Meiriacker 1
45 kW-Peak (2012) sowie, Meiriacker 2
32 kW-Peak (2013) . Spiegelfeld Aula/Foyer (Neubau und Erweiterung)

Im Juni 2013 wurde die 5,4 kW-Peak-Anlage (1992) von der Aula Spiegelfeld aufs Dach der Margarethenturnhalle gezügelt und an ihrer Stelle die 32 kW-Peak-Anlage realisiert, mehr dazu weiter unten.

Verfolgen Sie die Produktion von Solarstrom von dreien unserer Anlagen hier.
Lesehinweise: Die Anlagen werden reihum abwechselnd alle 10 Sekunden angezeigt.
PV-Produktion2022

Die neueste Anlage Spiegelfeld3 (Aula/Foyer) wurde 2013 realisiert. Geplant und gebaut wurde sie mit der Solvatec AG.
Finanziert wurde sie mit verzinsten Darlehen aus dem Kreis der Ökogemeinde. Die kostendeckende Einspeisevergütung, kEV, und die Dachdienstbakeit (Kanton BL) waren Schlüsselfaktoren für die Realisierung der Anlage.

Die Anlage Meiriacker2 wurde 2012 realisiert. Geplant und gebaut wurde sie mit der Solvatec AG, heute Agrola/Fenaco.
Finanziert wurde sie mit einer Hypothek aus Mitteln der Ökogemeinde und der Beteiligung des Anlagebauers. Die kostendeckende Einspeisevergütung, kEV, die Dachdienstbakeit mit der Gemeinde sowie die vertragliche Abstützung waren Schlüsselfaktoren für die Realisierung der Anlage.

Die drei älteren Anlagen wurden über eine Miteigentümergemeinschaft, Subventionen und Kredite finanziert. An der Montage waren damals mehrere Schulklassen beteiligt. Alle Schülerinnen und Schüler können seither an einer Anzeige die Produktion des Sonnenstroms ablesen.

Die Finanzierung der Pionieranlagen gelang mit einer ausserordentlichen Subvention von CHF. 36‘000.–. Bedingung war, Energieberatungen bei Privaten durchzuführen. Diese Beratungen bewirkten grosse Energieinsparungen, die mit Investitionen von einer Million Franken verwirklicht wurden.

Der Wert der Neuanlagen beträgt rund CHF 500‘000.–, die Stromproduktion erreichte ca. 25‘000 kWh pro Jahr, mit den Neuanlagen ab ca. 2013 das Vierfache dh 110 MWh pro Jahr, entsprechend wird so eine Menge an Solartstrom für 26 Haushalte produziert. Dieser Solarstrom wird über die Einspeisevergütung ins Netz der Primeo eingespeist und vergütet. Überschüsse verwendet die Ökogemeinde zur Investition in erneuerbare Energien.

Seit 2011 ist die Ökogemeinde Rechtsnachfolgerin auch dieser drei Fotovoltaikanlagen und baut neue Anlagen dazu, um den Anteil Solarstrom im Stromnetz zu erhöhen.

Interessierte sind eingeladen, mit uns von der AEB neue PV-Anlagen zu realisieren, eine eMail genügt, wir rufen an.

25 Jahre Solarstrom in Binningen

PV-Spiegelfeld-Aula+Foyer
PV-Spiegelfeld-Aula+Foyer

1992, also vor 25 Jahren ging auf dem Schulhaus Spiegelfeld die erste Fotovoltaikanlage der
Ökogemeinde Binningen ans Netz. Zeit für einen kurzen Rück- und Ausblick.

Die heute fünf Anlagen der Ökogemeinde sind das Ergebnis eines stets fruchtbaren und engen Zusammenwirkens mit der Gemeinde Binningen und mit der EBM. Durch Crowdfunding unter den Mitgliedern der Ökogemeinde kamen die Mittel für die erste Anlage zusammen, die Gemeinde stellte unentgeltlich das Dach zur Verfügung und die EBM vergütete den produzierten Strom zu einem damals realistischen Preis.

Drei Faktoren ermöglichten den Ausbau der installierten Leistung von 5 kWp (Kilowatt peak, Kilowatt Maximalleistung) auf über 100 kWp: Erstens erfolgte das Crowdfunding als reine Spende, es mussten also weder Zinsen noch Rückzahlungen geleistet werden. Einzige Bedingung war, dass die Stromerträge wiederum in neue Fotovoltaikanlagen investiert werden. Zweitens sind im betrachteten Zeitraum die Kosten für Solaranlagen dramatisch gefallen. Für den Preis der 5 kWp- Anlage von 1992 konnte im Jahr 2013 eine solche von 30 kWp errichtet werden. Und drittens haben die EBM den Strom während der ganzen Periode zu den an die jeweiligen Anlagekosten angepassten Bedingungen vergütet.

2013 musste die erste Anlage vom Schulhaus Spiegelfeld auf das Dach der Margarethenturnhalle gezügelt werden und der Vertrag mit der EBM zu dieser alten Anlage lief aus. Die Gemeinde Binningen ermöglichte den Umzug durch die Verpflichtung, während 5 Jahren den ökologischen Mehrwert des Solarstroms mit pauschal 3'200 Fr. pro Jahr zu vergüten, wobei die Ökogemeinde sich zur Lieferung von jährlich mindestens 4'000 kWh also total 20'000 kWh verpflichtete. Heute können wir mit Befriedigung feststellen, dass die Anlage bereits nach gut vier Jahren 24'743 kWh produziert hat und wir also schon heute garantieren können, die Gesamtverpflichtung deutlich zu übertreffen.

Wie geht es weiter? Ein goldener Oktober und ein insgesamt sonniges 2017 haben dazu geführt, dass alle Anlagen schon jetzt die Produktion nach Jahresnorm übertroffen haben. Wir sind zuversichtlich, dass die positive Zusammenarbeit mit der Gemeinde auch in Zukunft erhalten bleibt und werden uns bemühen, weiterhin den ökologischen Mehrwert des Solarstroms unter angepassten Bedingungen zu realisieren. Unter den heutigen Bedingungen des europäischen Strommarktes haben Neuanlagen trotz weiter fallender Preise zur Zeit finanziell einen schweren Stand. Der Umbau in eine erneuerbare Stromversorgung ist aber noch nicht erreicht. Gemäss einer Untersuchung des Energiefachmannes Reto Rigassi waren 2015 in Binningen erst rund 5 Prozent des Potentials zur solaren Stromerzeugung ausgenützt. Es bleibt also noch viel zu tun und die Ökogemeinde wird auf alle Fälle auch in Zukunft freiwerdende Mittel aus dem Stromerlös für erneuerbare Energiegewinnung einsetzen.

Die Arbeitsgemeinschaft Energie Binningen (AEB) engagiert sich für die Umsetzung der Energieeffizienz und den Einsatz von erneuerbaren Energien in der Gemeinde Binningen.

Artikel erschienen im Binninger Anzeiger, 2.11.2017

Solarpionier Binningen

Bescheidener Anfang
Es begann klein vor zwanzig Jahren. 1991 stellten Pioniere der Ökogemeinde Binningen
eine erste Fotovoltaikanlage auf das Dach der Aula Spiegelfeld. Möglich wurde dies durch
viel Idealismus und ehrenamtlichen Einsatz sowie das von der Gemeinde kostenlos zur
Verfügung gestellte Dach. Die finanziellen Mittel wurden von engagierten Binningerinnen
und Binningern zur Verfügung gestellt, mit der einzigen Bedingung, dass die
erwirtschafteten Solarerträge wiederum vollständig für zusätzliche Anlagen verwendet
werden.

Reiche Früchte
Dieser Anfang hat reiche Früchte getragen. Mit der am 20. Dezember 2013 ans Netz
angeschlossenen Neuanlage auf dem renovierten Dach der Aula betreibt die
Ökogemeinde nun insgesamt fünf Anlagen (Spiegelfeld 1, Spiegelfeld 2, Meiriacker 1,
Meiriacker 2, Margarethenturnhalle) mit einer maximalen Gesamtleistung von 108 kWp
(Kilowatt peak) und einem geschätzten Jahresertrag von 102'000 Kilowattstunden.
Gegenüber der ursprünglichen Pionieranlage bedeuten beide Zahlen eine Zunahme um
einen Faktor 20. Ein nochmaliges ganz herzliches Dankeschön an die Spender von 1991!
Online abrufbar
Seit dem 27. Januar 2014 können alle Interessierten die solare Stromproduktion der von
der Firma Solvatec erstellten Neuanlage online im Internet verfolgen. Der technische
Fortschritt seit 1991 hat noch viele andere Seiten: So können die Fotovoltaikmodule heute
ohne unzulässige Leistungseinbusse viel flacher aufgestellt werden (vgl. Bild) und müssen
nicht einmal unbedingt nach Süden ausgerichtet sein. Dies ermöglicht eine wesentlich
kompaktere Bauweise und zusammen mit dem verbesserten Wirkungsgrad der
Solarzellen einen 3-4 mal höheren Stromertrag auf einer gegebenen Fläche. Nicht zuletzt
ist die Kostenentwicklung hoch erfreulich: Während die Produktionskosten 1991 noch bei
rund 1 Fr/kWh lagen, liefert die Neuanlage Solarstrom für weniger als 30 Rp. Damit ist die
vieldiskutierte Netzparität in greifbare Nähe gerückt, d.h. die Produktionskosten sind nahe
beim Preis, den eine Kunde für aus dem Netz bezogenen Strom bezahlt.

Wie weiter?
Fotovoltaische Stromerzeugung hat die eigentliche Pionierphase mittlerweile verlassen
und ist zu einem rasch wachsenden Industriezweig geworden. Die Ökogemeinde wird sich
weiterhin für eine solare Stromproduktion in Binningen einsetzen. Es ist aber durchaus zu
hoffen, dass zukünftige Fortschritte dies einmal selbstverständlich machen werden und wir
dereinst das Schwergewicht unserer Anstrengungen für eine nachhaltige Entwicklung auf
andere Themen verlegen können.
Arbeitsgruppe Energie des Vereins Ökogemeinde Binningen (AEB)

Artikel erschienen im Binninger Anzeiger, 26.2.2014

Umzug auf die MargarethenTurnhalle (exAulaSpiegelfeld)

Sonnenstrom von der Margarethenturnhalle – Dank an Gemeinde und Solar­pioniere

Am 10. Juni war es so weit: Die vom Spiegelfelddach auf die Margarethenturnhalle gezügelte Fotovoltaikanlage der  Ökogemeinde Binningen ging ans Netz und liefert wieder Strom, wie schon die vergangenen 20 Jahre. Der Ab­bau der Fotovoltaikanlage auf dem Spiegelfeld war notwendig wegen einer umfassenden Dachsanierung. Ein späterer Wiederaufbau am ursprünglichen Ort wurde aus zwei Gründen verworfen: Erstens hätte eine mehrmonatige und heikle Zwischenlagerung beträchtliche Kosten verursacht und zweitens soll das frisch renovierte Dach für eine neue Anlage genutzt werden, womit ein gewisser Gleichschritt von Renovationszyklen des Flachdachs mit der Le­bensdauer einer Fotovoltaikanlage erreicht werden kann.

Möglich wurde der Umzug durch einen Beschluss des Gemeinderates Binnin­gen, das Dach auf der Margarethenturnhalle unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und in den nächsten fünf Jahren den ökologischen Mehrwert des So­larstroms der Ökogemeinde zum bisherigen Ansatz zu vergüten. Die Arbeits­gemeinschaft Energie Binningen, welche als Arbeitsgruppe der Ökogemeinde die Vorabklärungen für das Umzugsprojekt unternommen hat, dankt dem Ge­meinderat für die Unterstützung und stets fruchtbare Zusammenarbeit im Dienste einer nachhaltigen Energieversorgung. Die Umzugskosten werden vollumfänglich von der Ökogemeinde getragen.

Rückblick: Unser Dank geht an dieser Stelle auch an die Solarpioniere aus dem Umkreis der Ökogemeinde, die vor zwanzig Jahren mit einer Spenden­aktion den Bau der Anlage erst ermöglicht hatten. Einzige Bedingung der da­maligen Spender war, dass die Erträge aus dem Stromverkauf wieder vollum­fänglich in den Bau neuer Anlagen investiert werden. Wir können feststellen, dass die ursprünglichen Spenden reiche Früchte getragen haben:
Die vier Anlagen der Ökogemeinde, die auf Binninger Dächern von Gemeinde und Kanton (Spiegelfeldschulhaus) laufen, produzieren heute mehr als zehn­mal soviel Solarstrom wie die ursprüngliche und jetzt gezügelte.

Ausblick: Sobald die Renovationsarbeiten am Dach des Spiegelfeldschul­hauses, das dem Kanton gehört, abgeschlossen sind, soll dort eine wesent­lich leistungsstärkere Neuanlage errichtet werden. Solarpioniere sind immer noch gefragt, erhalten allerdings zu wesentlich attraktiveren Bedingungen als vor 20 Jahren: Wir hoffen diese neue Anlage weitgehend über rückzahlbare Darlehen und mit einer Verzinsung, die deutlich über den gegenwärtigen und absehbaren Bankzinsen liegt, finanzieren zu können.

Artikel erschienen im Binninger Anzeiger, 27.6.2013

Fotogalerie: Alter Glanz am neuen Standort Margarethenturnhalle für die Fotovoltaikanlage, die 1992 bis Anfang 2013 auf der Aula Spiegelfeld Solarstrom produzierte. Die funktionstüchtige Solarstrom-Anlage wurde trotz Unwirtschaftlichkeit aus ökologischen Gründen umgezügelt und so vor der Verschrottung gerettet.

Meiriacker Schulhaus (Foto: G. Köhler)

Zwei Anlagen auf dem Dach des Schulhauses Meiriacker, Binningen

Die erste Anlage auf diesem Schulhausdach wurde 2004 realisiert:
Geplant und gebaut wurde sie mit der Alteno AG.
Finanziert wurde sie zu einem Teil mit einer Contracting-Lösung und zum anderen mit à fonds-perdue-Beiträgen. Seit 2011 gehört die Anlage der Ökogemeinde.

Die zweite Anlage wurde 2012 realisiert:
Geplant und gebaut wurde sie mit der Solvatec AG.
Finanziert wurde sie mit einer Hypothek aus Mitteln der Ökogemeinde und der Beteiligung des Anlagebauers. Die kostendeckende Einspeisevergütung, kEV, die Dachdienstbakeit sowie die vertragliche Abstützung waren Schlüsselfaktoren für die Realisierung der Anlage.

Verfolgen Sie die Produktion des Solarstroms Meiriacker2 hier

Anlage auf den Dächern des Schulhauses Spiegelfeld, Binningen.
Geplant und gebaut wurden die ersten Anlagen 1992/1995 von der ALTENO AG.

Die Anlage auf dem Dach des Foyers wurde wegen der Dachsanierung 2013 entfernt und auf die Margarthenturnhalle gezügelt.
Auf dem sanierten Dach wurde eine neue 30 KiloWattPeak-Anlage am 20.12.2013 in Betrieb genommen. Mehr dazu hier. Verfolgen Sie die Produktion von Solarstrom hier.